Als bedürfnisorientierte Mama bekomme ich im Alltag häufig mit, wie mit Kindern auf unterschiedlichste Art und Weise kommuniziert wird. Positiv wie negativ.
Mir kamen dazu ein paar Gedanken und daraus habe ich mal ein paar Sätze nieder geschrieben, die ich niemals zu meiner Tochter sagen würde:
„Ich bin mir durchaus bewusst, dass diese Einstellung nicht viele mit mir teilen werden.“
Ich habe abgestillt.
Hierbei geht es allerdings nicht darum, dass ich niemals vorhabe mit dem Stillen aufzuhören, sondern ich möchte meiner Tochter die Entscheidung überlassen, wann unsere Stillzeit zu Ende geht.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass diese Einstellung nicht viele mit mir teilen werden.
Oftmals liest man, gerade bei den langzeitstillenden Mamas, dass eine Stillbeziehung nur solange andauern mag, bis es sich für beide (Mama und Kind) richtig anfühlt.
Schon sehr früh nach der Geburt habe ich für mich entschieden, dass meine Lütte frei wählen kann, wann für sie dieser Moment der „Abnabelung“ gekommen ist.
Wir gehen heute nicht raus.
Wir gestalten unseren Tag immer so, dass wir sowohl vormittags als auch nachmittags draußen sind.
Oftmals sind wir bis vor dem Mittagsschlaf Erledigungen machen und spazieren bzw. gehen auf einen Spielplatz.
Den Nap macht dann meine Maus zu Hause (unterwegs schlafen hat eigentlich noch nie geklappt, nur gelegentlich in der Trage). Und nach dem Mittagessen wird dann meistens wieder unverzüglich das Haus verlassen.
Egal ob Wald, im Park, auf dem Spielplatz oder dergleichen. Uns fällt daheim meistens die Decke auf den Kopf.
Einen etwas ausführlicheren Ablauf unseres „Alltags“ könnt ihr hier im Interview bei der lieben Mel nachlesen.
Das wird jetzt aber aufgegessen.
Obwohl unsere Generation ganz anders erzogen worden ist, liegt es mir fern, meine Tochter dazu zu drängen, ihren Teller komplett leer zu essen.
Mal abgesehen davon, dass das bei uns eh sehr schwierig wäre.
Meine Maus isst allgemein noch relativ wenig aufgrund unserer noch anhaltenden Stillbeziehung.
Aber das ist auch völlig okay für uns (beide).
Wenn ich mich in meinem Umfeld so umgucke, gibt es echt viele Erwachsene, die ein gestörtes Verhältnis zum Essen / der Nahrungsaufnahme im Allgemeinen haben.
Das ist oftmals auf Prägungen aus der Säuglingszeit und Kindheit zurück zu führen.
Wir wurden oftmals zum Essen gedrängt oder mussten essen, obwohl wir keinen Hunger oder Appetit hatten.
In diesem Beitrag aus der Reihe „Beziehung statt Erziehung – 3 Blogger im Interview“ auf kleinermensch.net erzähle ich unter anderem von einer weiteren, negativen Prägung in Bezug auf Ernährung.
Darum ist es mir wichtig, meiner Tochter selbst zu überlassen, wieviel sie gerne verköstigen mag.
Du musst dein Spielzeug aber auch mit anderen teilen.
Dass Kinder teilen MÜSSEN, kann ich persönlich nicht unterschreiben.
In unserer Gesellschaft wird bereits im Säuglingsalter von den Kindern erwartet, dass sie ihre Spielsachen etc. teilen sollen.
Meine Tochter hat ein Recht darauf, IHR Spielzeug für sich zu beanspruchen.
Natürlich gibt es auch Situationen, in denen sie beispielsweise ihr Spielzeug nicht hergeben mag, jedoch im Gegenzug etwas zum Spielen von einem anderen Kind in Beschlag nehmen möchte.
In so einem Fall versuche ich ihr kindgerecht und auf Augenhöhe die Situation zu erklären und frage sie, ob sie gegebenenfalls mal tauschen möchte.
Es findet sich oft eine Lösung, mit der alle einverstanden sind.
Hör‘ auf zu heulen!
Meiner Meinung nach einer der schlimmsten Sätze, die man überhaupt sagen kann.
Es vermittelt nämlich: „Deine Emotionen sind falsch. “ und „Ich nehme dich gerade nicht ernst. „.
Dadurch unterstellt man dem Nachwuchs außerdem, die Situation wäre gar nicht so schlimm, wie es sich eigentlich anfühlt.
Sollte ein Kind wirklich gerade aufgrund von Wut, Trauer, Ärger oder gar Schmerz weinen, ist es meiner Meinung nach die Pflicht der Eltern, es in seinen Emotionen zu begleiten und zu trösten.
Wir müssen (!) unseren Sprösslingen immer das Gefühl geben, dass wir für sie da sind und dass sie so gut sind, wie sie eben sind.
„Ich persönlich finde es wichtig, dass wir von unserem Nachwuchs nicht erwarten, sie sollen das nur aus Höflichkeit machen.“
Wie heißt das Zauberwort?
Bereits nach dem Eintritt des ersten Geburtstags eines Baby – und nun Kleinkinds – wird erwartet, dass es nun höflich „bitte“ & „danke“ sagt.
Vor allem bei den älteren Generationen wird erwartungsvoll geguckt, wenn man dem Enkel etwas in die Hand gegeben hat bzw. das Kind leicht ungeduldig auf die Keksdose auf dem doch so hohen Tisch schielt.
Aber warum ist das eigentlich so?
Warum soll sich ein Kind für etwas bedanken oder ein „bitte“ über die Lippen zaubern, wenn es das nicht ernst meint?!
Ich persönlich finde es wichtig, dass wir von unserem Nachwuchs nicht erwarten, sie sollen das nur aus Höflichkeit machen.
Meine Tochter war noch keine 2 Jahre alt, da hatte sie schon „danke“ und „bitte“ in ihrem Wortschatz integriert, aber auch eben nur, wenn sie es für angebracht hielt und es von Herzen kam.
Ich hatte meine Lütte dazu nicht gedrängt, sondern es ihr durch vorleben gezeigt.
Denn vorleben und Vorbild sein sind eines der wichtigsten Schlüssel, wenn es um authentische Beziehung und Kommunikation auf Augenhöhe geht.
Wie sieht das bei euch aus?
Welche Sätze, würdet ihr niemals zu eurem Kind sagen. Ich bin gespannt auf eure Antworten.