Gastbeitrag: Reisen mit Kind als Teil von bindungsorientierter Elternschaft

Gastbeitrag: Reisen mit Kind als Teil von bindungsorientierter Elternschaft

Ein Gastbeitrag von Jenny | zweiumdiewelt.de

„Im Alter von 8 Wochen war sie mit mir auf Korfu. Mit 8 Monaten zog sie mit mir als Backpackerin 6 Monate durch Südostasien.“

Im März 2017 wurde ich Mama. Seit meine Tochter ein Säugling war, verreisen wir. Nur sie und ich. Ich bin Alleinerziehend und wir leben bedürfnis- und bindungsorientiert. Im Alter von 8 Wochen war sie mit mir auf Korfu. Mit 8 Monaten zog sie mit mir als Backpackerin 6 Monate durch Südostasien. Wir bereisten Malaysia, Thailand, Bali, Vietnam und Kambodscha. Und das alles mit wenig Geld. Auf meinem Blog zweiumdiewelt.de erkläre ich dir genauer, wie wir das geschafft haben. Hier gibt es zum Beispiel einen Beitrag über das Low Budget Reisen mit Kind. Ende 2019 geht es für uns wieder los in die Tropen. Diesmal allerdings Open End.

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Bedürfnisorientiert auf Reisen
Während und nach einer Reise fühlte ich mich meiner Tochter immer näher als zuvor. Ende 2018, als der Winter unseren kitafren Alltag in unseren Outdoor-Möglichkeiten einschränkte und mich begann zu viel Kraft zu kosten, beschloss ich, mit ihr nach Marokko zu fliegen. Ich wollte eine angenehmere Zeit mit ihr verbringen. Die beste Entscheidung für uns. Statt geplanten 2 Wochen, blieben wir sogar 4 Wochen über Weihnachten in einem Apartment in Essaouira. Manche würden es dort langweilig nennen, aber uns bot es alles, was wir brauchten. Sonne, gutes und sehr günstiges Essen, ein kleiner Hafen, viel Platz zum Rennen und Spielplätze direkt am Meer. Und viele freundliche und kinderliebe Gesichter. Wir lebten in den Tag. Ganz und gar bedürfnisorientiert. Wir schufen uns einen Alltag aus Einkaufen, Kochen und Spielen. Einfach viel gemeinsame Zeit und viel zusammen draußen sein. 

“ Und ganz wichtig, wir planen den Tag auch weitgehend zusammen: Sie hat Mitspracherecht.“

Unsere Lebensart: Bindungsorientiert und unerzogen
Ich „erziehe“ mein Kind nicht. Man nennt das heutzutage wohl „unerzogen“.
Was bedeutet das für mich? Und vor allem auf Reisen?
Ich hinterfrage ein Nein kritisch. Ich versuche es nur einzusetzen, wenn es wirklich, wirklich notwendig ist. Das bedeutet, dass meine Tochter auf Reisen in den Gassen rumrennen darf, sich in Restaurants bewegen darf, frei auf Leute zugehen kann. Aber auch, dass sie Fremden nicht „Hallo oder Tschüss“ sagen muss. Oder Bitte und Danke. Sie muss nicht ihre Sachen teilen, wenn sie nicht möchte. Sie muss sich nicht entschuldigen. Sie tut all dies aus freien Stücken oder halt nicht. Sie entscheidet, was sie essen mag und wann. Was sie anziehen möchte. Und ganz wichtig, wir planen den Tag auch weitgehend zusammen: Sie hat Mitspracherecht. Auf unseren Reisen ist mir wichtig, dass es viele kinderfreundliche Momente bzw. Umgebungen gibt, wo ein freies Bewegen möglich ist. Wo sie einfach Kind sein kann. Bei mir gibt es keine Strafen. Keine „Wenn, dann..“ Momente. Und wir stillen noch. 

zweiumdiewelt.de Jenny - sind so kleine Hände

“ Ich bin durch meine Tochter gerade auf Reisen, mehr im Hier und Jetzt.“

Wie Reisen unsere Beziehung zueinander stärkt
Reisen und unterwegs zu sein liegt uns beiden im Blut. Dann sind wir in unserem Element. Natürlich gibt es auch stressige Momente, wenn man alleine mit Kind unterwegs ist. Gerade wenn man sich neu orientieren oder umgewöhnen muss. Und manchmal ist man auch krank, was auch weniger schön ist.  Aber trotz dessen überwiegen für mich immer die positiven Momente. Ich bin durch meine Tochter gerade auf Reisen, mehr im Hier und Jetzt. Ich kann Momente mehr genießen. Und achtsam sein. Fühle mehr Verbindung zu ihr und ihrer kleinen Welt. Ich bin dankbar dafür, diese Zeit mit ihr zu haben und gemeinsam so nutzen zu können. Uns dadurch für schwere Zeiten zu bestärken. Denn keiner weiß, wieviel gemeinsame Zeit einem bleibt. Daher ist das Reisen als ein Teil von bindungsorientierter Elternschaft in unserem Leben nicht wegzudenken.

Lass' ein bisschen Liebe da!
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