Alleinerziehend und krank – Was tun im Notfall?

Alleinerziehend und krank – Was tun im Notfall?

Für viele ist es eine Horrorvorstellung. Für manche bittere Realität: ein gesundheitlicher Notfall- und das auch noch als Alleinerziehende mit einem Kleinkind oder gar Baby.

Ich musste es selbst schon des Öfteren am eigenen Leib erfahren: Migräne. Aber so richtig. 
Alles dreht sich. Alles ist zu laut. Alles ist zu hell. Hinzu kommt noch dieser unerträgliche, stichartige Schmerz. 
Du weißt einfach nicht mehr, wo oben und unten ist (Migräne war jetzt nur ein Beispiel). 

Und dann war da noch was: dein(e) Kind(er). 


Was also tun im Notfall? 

Als Alleinerziehende, die ihr Kind selbstbetreut und keine familiäre Unterstützung hat, musste ich mir etwas einfallen lassen. 
(Hierzu nochmal eine kleine Anmerkung: JA, es gibt diese Fälle wirklich. Wir leben bewusst kitafrei, ich organisiere demnach den ganzen Tag allein. 
Familie, die helfen kann, gibt es nicht). 

Hier also ein paar Tipps, die ich euch gerne mit auf den Weg geben möchte:

– Hilfe annehmen (!!!) 
Ein sehr wichtiger Punkt, der mir anfangs sehr schwer fiel.
Ruft Freunde an oder geht eure WhatsApp Kontakte  durch. Wer könnte euch zur Hilfe eilen? Wer könnte euch mit Essen versorgen oder im Idealfall das Kind/ die Kinder betreuen?

Mir hätte es immer schon geholfen, wenn jemand da gewesen wäre, der sich mal für eine Stunde im Wohnzimmer mit meiner Tochter beschäftigt hätte. 

– Notfallgerichte zu Hause haben
Bei uns wird jeden Tag frisch gekocht und ich bin absolut kein Fan von Fertiggerichten. Aber Nudeln mit Sauce aus dem Glas sind im worst case schnell zubereitet.
Natürlich wäre ein Lieferservice auch eine Option.
Oder was ich auch mal in regelmäßigen Abständen mache: vorkochen und einfrieren.

– Decke auf den Boden legen und mit dem Kind im Liegen spielen
Mir hat es meistens schon prima geholfen, wenn ich mich zu meiner Kleinen auf den Boden gelegt habe und wir uns gemeinsam ein Buch angeschaut haben.
Je nach Zustand ist das natürlich nur bedingt umsetzbar.

– sich beim Mittagsschlaf des Kindes mit dazu legen
Ein Tipp, der einem schon im Wochenbett mit auf dem Weg gegeben wurde: Schlafe, wenn dein Kind schläft. 
Was im Alltag meistens nur schwer umzusetzen ist, fällt einem im Krankheitsfall umso leichter: unbedingt mit hinlegen, wenn die Kleinen Mittagsschlaf machen. 
Meistens reicht es schon aus, wenn man mal für ein paar Minuten die Augen schließen kann, um wieder etwas Kraft zu tanken. 

– und wenn wirklich gar nichts geht: Tablet / Laptop oder Fernseher an
Ich bin absolut kein Fan von Flimmerkisten. Schon gar nicht für Kinder unter 3.
Aber wenn ich wirklich so gar nichts mehr kann, musste auch schon diese Lösung her.
Dabei achte ich auf ausgewählte, nicht manipulierende Kinderserien, vorzugsweise jedoch Tierdokus.

Ich beziehe mich hierbei auf beispielsweise Migräne- Attacken, Übelkeit oder Grippeerscheinungen. 
Sollte natürlich etwas noch schwerwiegendes vorliegen, muss selbstverständlich unverzüglich die 112 gewählt werden! 

 

Die Sache mit dem Dorf

„Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind groß zu ziehen“ – dem kann ich nur zustimmen. 
Aber was ist, wenn man kein Dorf hat? Auch nicht im Notfall? 

In unserer heutigen Gesellschaft ist das Dorf leider eher eine Seltenheit geworden. 
Wo man sich früher noch gegenseitig unterstützen konnte (in manchen Kulturkreisen kann man das heute noch. Klick hier für eine absolute Buchempfehlung zu diesem Thema. Nein, das ist kein Affiliate- link.), steht man heute mit allem oftmals alleine da. 

Alleinerziehende oder Mamas, bei denen der Partner den ganzen Tag arbeiten- oder gar auf Montage ist, sind auf sich allein gestellt. 
Die Großeltern leben womöglich nicht mehr oder wohnen weiter weg.
Die Tante oder die Schwester sind eventuell auch nicht in greifbarer Nähe.

Ich musste begreifen, dass es wirklich nicht einfach ist, mit allem allein zu sein. 
Doch was ich gelernt habe ist, dass ich mir mein Dorf auch selber aufbauen kann. 

Kurz nach der Geburt meiner Lütten habe ich  angefangen, mir ein Netzwerk aus gleichgesinnten (alleinerziehenden) Mamas und Eltern zu suchen. 
Fündig wurde ich vor allem auf bedürfnisorientierten Facebook – Gruppen oder in lokalen Angeboten, hier in meiner Nähe. 
Google hilft einem da weiter 🙂 

Und siehe da, innerhalb von wenigen Monaten habe ich mir ein Netzwerk (das bezieht sich auf online – sowie offline Kontakten) mit Gleichgesinnten aufgebaut.

Leider ist es oftmals so, dass Freunde und Bekannte im Krankheitsfall nur wenig helfen können, da sie selber ihre Familie umsorgen müssen. 
Und hier knüpfe ich wieder an einen der ersten Absätze an: meistens sind es schon die kleinen Dinge, die einem im Notfall helfen können. 
Ein vorbei gebrachtes Mittagessen oder eine Stunde Spielzeit mit dem Kind. 

Hoffentlich konnte ich dem einen oder anderen ein paar Tipps mit auf dem Weg geben. 
Wobei ich natürlich hoffe, dass so ein worst case Szenario niemals bei euch eintreten wird. 

Lass' ein bisschen Liebe da!
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