„Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind groß zu ziehen“. Doch was ist, wenn man kein Dorf hat?
In diesem Beitrag möchte ich über „das Dorf“ schreiben, wie es ist, kein „natürliches“ Dorf zu haben und was man tun kann, um sich und seinem Kind eines zu schaffen.
Als alleinerziehende Mama ohne familiäre Unterstützung, kann ich davon ein Lied singen, was es heißt, alles alleine zu stemmen.
Als alleinerziehende Mama ohne familiäre Unterstützung, kann ich davon ein Lied singen, was es heißt, alles alleine zu stemmen.
Ich habe mich zwar bewusst gegen Fremdbetreuung entschieden, aber das steht ja nicht im Zusammenhang. Außerdem liegt die Betonung hier bei „Fremd“. Familie wäre ja in dem Sinne keine „Fremd“ – Betreuung.
Bei uns ist es also nicht möglich, dass mal eben die Oma oder der Papa auf meine Tochter „aufpasst“.
Natürlich wäre die Vorstellung schön, dass ein Kind bzw. jeder Mensch inmitten von einem generationsübergreifenden Umfeld aufwächst und lebt.
Kinder lernen bekanntlich nicht von Gleichaltrigen, sondern orientieren sich viel mehr an älteren Kindern bzw. Erwachsenen.
Wieso ein Kind ein Dorf braucht, brauche ich euch also nicht im Detail erklären.
Was also tun, wenn dieses Dorf fehlt?
Es folgen ein paar Anregungen, wie ihr euch selber ein Dorf erschaffen könnt.
Ihr könnt also dort nach euren Interessen oder alles rund um Elternschaft suchen und so auf Gleichgesinnte in eurer Gegend treffen.
Gleichgesinnte in Facebook – Gruppen suchen
Fast jeder hat dort einen Account: Facebook.
(Wer Facebook nicht mag, hier eine kleine Idee: Ich hatte anfangs auch nur einen Account, um Gruppen beizutreten und Kontakte zu knüpfen. Mein Profil selber, hatte also keine großen Informationen drin, es bestand nur zum reinen Austausch in Gruppen).
Ihr könnt also dort nach euren Interessen oder alles rund um Elternschaft suchen und so auf Gleichgesinnte in eurer Gegend treffen. Beispielsweise Themen wie Tragen, Stillen, kindergartenfrei, bedürfnisorientierte Elternschaft.
Ich habe durch diese Gruppen gute Kontakte knüpfen können. Manche wurden wirklich zu sehr engen Freunden und ich zähle manche Familien wirklich inzwischen zu meinem Dorf.
Ein Wink geht raus an die liebe Mel von kleinermensch.net hat. Schaut gerne mal auf ihrem Blog vorbei, sie schreibt ebenfalls viel über Bindung und die bedürfnisorientierte Elternschaft.
Patengroßeltern
Viele Städte haben mittlerweile auch eine Art von Plattform für Patengroßeltern / umgangssprachlich „Leihoma/Opa“.
Ich persönlich habe damit leider noch keine Erfahrungen gemacht, da die Anzahl der Patenschaften sehr begrenzt ist. Wir stehen noch auf der Warteliste.
Lasst euch davon aber nicht entmutigen! Das ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich!
Hofgemeinschaft
Eine Möglichkeit wäre auch noch in eine Hofgemeinschaft zu ziehen. Die Vorstellung in einer Gemeinschaft zu leben, Tür an Tür, vielleicht noch mit Selbstversorger – Grundstück?! Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Um diese Fantasie in Realität umzuwandeln könnt ihr euch entweder auf Facebook Gruppen belesen und austauschen, aber ihr findet solche Angebote und Gesuche auch auf ebay Kleinanzeigen.
Und falls ihr nichts geeignetes für euch findet, dann denkt doch mal über eine Neugründung nach?!
(Eltern-) Mütterteams bilden
Zwar macht dieser Punkt auf dem ersten Blick nicht den Anschein, dass man dadurch ein komplettes „Dorf“ “ erschaffen kann, aber diesen Punkt sollte man nicht unterschätzen.
Sich gegenseitig bei der Betreuung unterstützen und somit mal Zeit für den Haushalt oder sich zu schaffen, darum geht es hier.
Sophie Mikosch hat darüber einen sehr tollen und informativen Blogbeitrag geschrieben. Ihr findet dort auch eine Map, auf der ihr euch eintragen könnt. Vielleicht gibt es ja auch schon Mütter in deiner Nähe?
In solchen Familienzentren gibt es auch viele Angebote und Kurse, damit sich Mütter und Väter auch besser kennenlernen und vernetzen können.
Familienzentren / Begegnungsstätten
Eigentlich so ziemlich jede Region hat mittlerweile mindestens ein Familienzentrum oder eine ähnliche Einrichtung. Oftmals nennen sich diese Lokalitäten auch Mutter / Kind Café oder Eltern / Kind Café.
Dort kann man gemütlich beisammen sitzen, einen Kaffee oder Tee trinken und spätestens wenn die Kinder miteinander interagieren kommen die Eltern ins Gespräch.
In solchen Familienzentren gibt es auch viele Angebote und Kurse, damit sich Mütter und Väter auch besser kennenlernen und vernetzen können.
Ich habe auf diese Weise schon viele Kontakte knüpfen können und teilweise auch richtig enge Freundschaften.
Ich hoffe, dass für den einen oder anderen ein hilfreicher Tipp dabei war. Ein „Dorf“ ist so wichtig, gerade für uns Mütter.
Wie ist das bei euch? Habt ihr euer Dorf?